Verlegen großformatiger Fliesen im Wand- und Bodenbereich

Die keramische Industrie schreitet in ihrem technischen Fortschritt voran und produziert, dem Trend entsprechend, nach speziellen Verfahren immer größere Fliesenformate, die oftmals auch immer dünner werden. Seitens des Auftraggebers werden bei der Ausführung ebene Beläge mit möglichst geringen Fugenanteilen und Fugenbreiten gewünscht die z.T. nicht umsetzbar sind. Diese Verlegeart verlangt neben einem überdurchschnittlichen Fachkönnen ein besonderes Wissen, Kreativität und nicht zuletzt auch spezielle Werkzeuge. Insbesondere ist die Untergrundbeurteilung ein wichtiges Kriterium, da im Regelfall der Untergrund eine zusätzliche Spachtelung zur Verbesserung der Ebenflächigkeit benötigt. Zusätzlich zur Untergrundprüfung ist es wichtig zu wissen, dass die in der DIN 18202 beschriebenen Ebenheitstoleranzen für diese Verlegeart nicht ausreichen und ggf. durch einen zusätzlichen Egalisierungsauftrag im Wand- o. Bodenbereich optimiert werden müssen.

Einfach & sicher zum Ziel

  1. Untergrundvorbereitung

    1. Bodenflächen mittels elektr. Schlauchwaage oder Lasergerät auf Ebenflächigkeit überprüfen. Zur besseren Orientierung sind ggf. Fixpunkte anzulegen, die beim Ausgleich den nötigen Materialauftrag aufzeigen und eine optimale Ebenflächigkeit gewährleisten.

  2. 2. Beim Calciumsulfatestrich darf das Anmachwasser des Klebers nicht in den Untergrund gelangen. Die Restfeuchte darf vor der Verlegung max. 0,5 CM-% betragen. Bei diesem Untergrund ist eine Epoxidharzgrundierung aus weberprim 807 incl. vollflächiger Sandabstreuung aufzutragen.

  3. 3. Im Wandbereich können kleinflächige Unebenheiten mit entsprechendem Klebemörtel ausgeglichen werden. Für größere Ausgleichsarbeiten empfiehlt es sich den weberplan 818 zu verwenden.

  4. 4. Für planebene Oberflächen ist es zwingend erforderlich zusätzlich einen egalisierenden Spachtelauftrag mit weberplan 813-10 durchzuführen. Nähere Informationen entnehmen Sie dem entsprechenden Anwendungstipp.  

  5. Grundieren

    1. Verlegeuntergründe sind je nach Saugfähigkeit mit weberprim 801 oder entsprechend mit weberprim 803 vorzubehandeln.

  6. Vorarbeiten

    1. Zum Bohren oder Schneiden von Installationsöffnungen usw. ist die Verwendung von speziellen Diamantbohrkronen und Trennscheiben in den entsprechenden Größen als echte Erleichterung dringend zu empfehlen. Ggf. sollten vorher entsprechende Schablonen aus Pappe o.ä. vorgegefertigt werden.

  7. 2. Bei steigenden Formatgrößen wird es bei der Dünnbettverlegung immer schwieriger, eine vollflächige Benetzung zu erreichen. Deshalb ist es zwingend erforderlich, das kombinierte Verlegeverfahren (buttering-floating) zu wählen. Größere Formate erfordern einen steigenden Klebemörtelverbrauch.

  8. Verlegung Wand

    1. Nachdem der Fliesenkleber im Wandbereich sowie auf der Rückseite der Keramik vollflächig aufgekämmt wurde, kann die Keramik in das frische Mörtelbett eingesetzt werden. Mit entsprechend leichtem Nachklopfen oder Einschieben sollte eine möglichst volle Benetzung angestrebt werden.

  9. Verarbeitung Boden

    1. Großformatige, dünne Fliesen müssen mit einer rückseitigen Gewebekaschierung versehen sein, um diese im Bodenbereich zu verwenden. Hierbei erfolgt die Verlegung ebenfalls im buttering-floating Verfahren mit weberxerm 859 F

  10. Wiederaufnahme

    1. Mit einem entsprechenden Draht muss die Benetzung zwischen Fliese und Klebebett durchtrennt werden. Erst dann kann die bereits verlegte Fliese aus dem frischen Klebebett aufgenommen werden.

  11. Fugen

    1. Die Fugenbreiten sollten durch die immer kleiner werdenden Fugenanteile im Belag nicht unterdimensioniert sein und die Breite im gesamten Querschnitt von 3mm nicht unterschreiten. Bewegungsfugen können ggf. aus optischen Gründen mit entsprechenden Fugendehnprofilen ausgebildet werden.

  12. 2. weberfug 875 F mit dem Fugbrett bündig und tief in die Fugen einarbeiten. Nach wenigen Minuten nochmals etwas Fugenmörtel auftragen und die Oberfläche sauber diagonal abziehen, überschüssiges Material entfernen.

  13. 3. Das Waschen der Fugen kann mit einem Schwamm oder Schwammbrett erfolgen. Zur Vermeidung von Schleierbildung oder Restmörtelrückständen ist ggf. ein zusätzlicher Reinigungsgang mit sauberem Waschwasser notwendig.

  14. 4. Anschluss- u. Bewegungsfugen sind mit weberfug 881 elastisch zu verschließen. Alternativ können entsprechende Profile verwendet werden. Zur Haftverbesserung ist, je nach Saugfähigkeit, weberfug 884 / 885 zu verwenden.

  15. Hilfswerkzeuge

    1. Besondere Verlegearten erfordern auch besondere Werkzeuge wie z.B.: Glassauger, Schneider, Handdraht, Schleifpads sowie entsprechende Halte- und Tragevorrichtungen usw.

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